Warum Memoriafilm

Memoriafilm entstand als filmische Initiative, um Menschen mit einer Demenzerkrankung bei der Erinnerung an ihr Leben zu unterstützen und damit auch Angehörigen und Pflegepersonal zu helfen.

Ein Memoriafilm besteht aus einer Auswahl an Foto- und Filmmaterial aus dem Leben eines/einer Patient*in und wird mit Musik aus der jeweiligen Zeit unterlegt. Ergänzend werden Interviews mit den Angehörigen gedreht. So fließen auch gemeinsame Erlebnisse mit den an Demenz erkrankten Menschen in den Film ein. Ein Memoriafilm spricht das Langzeitgedächtnis an, auf welches Menschen mit Demenz häufig noch zugreifen können. So wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Darüber hinaus hat ein Memoriafilm eine anerkennende und identitätsstiftende Wirkung für den/die Patient*in und spricht ihn oder sie emotional auf mehreren Wahrnehmungsebenen an. Das Erinnern an positive Ereignisse steigert das allgemeine Wohlbefinden und hilft gegen Depression und Rückzug. Für die Zeit der Erstellung des Films bringt er die Familie zum gemeinsamen Erinnern zusammen, um so ein geteiltes Familienerbe entstehen zu lassen.

Die Arbeit mit Memoriafilmen brachte für uns den Einstieg in die intergenerative Bildungsarbeit, da wir den Wert von Austausch und Kontakt zwischen Kindheit/Jugend und Alter hautnah miterlebt haben. Daraus ist unser Ansatz und Anspruch erwachsen, mit intergenerativer Bildungsarbeit Jugendliche und ältere Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und so Phänomenen wie Vereinsamung im Alter, Ausgrenzung und Pflegenotstand vorzubeugen.